Die Wirbelsäule als zentrales Haltungsorgan gewährleistet dem gesamten Körper die Fähigkeit der aufrechten Haltung im Sinne sowohl der statischen als auch der dynamischen Funktionalität. Diese kann durch vielfältige Schädigungsformen empfindlich gestört werden. Sei es durch Wirbelkörperfrakturen bedingt durch traumatische Ereignisse oder z.B. Stoffwechselerkrankungen wie Osteoporose. In diesen Fällen kommt
vorrangig ein vorkonfektioniertes Orthesenkonzept zum Einsatz, um eine Stabilisierung bis hin zur Ausheilung zu erreichen.
Auf dem Gebiet der komplexen Wirbelsäulendeformitäten mit skoliotischen Veränderungen ist hingegen eine individuell angefertigte Wirbelsäulenorthese das Mittel der Wahl. Hierbei muss unterschieden werden zwischen den sogenannten idiopathischen sowie den strukturellen Skoliosen, denen unterschiedliche Krankheitsbilder zu Grunde liegen. Diese Krankheitsbilder gliedern sich auf in die isoliert muskulären Verformungen der Wirbelsäule im Verlauf des Wachstums sowie in Deformierungen auf Grund einer neuromuskulären Erkrankung wie z.B. ICP oder Spina bifida.
Für diese Grundbereiche können in Abhängigkeit des Krankheitsbildes sowie begleitender Kontextfaktoren differenzierte Wirbelsäulenorthesen
gefertigt werden. Hierbei muss stets das realistisch formulierte Therapieziel im Auge behalten werden, welches auch hier in enger Zusammenarbeit mit dem Arzt, den Therapeuten sowie den Betroffenen und /oder deren Angehörigen abgestimmt wird. Ein wesentlicher Aspekt einer solchen Versorgung ist trotz aller medizinischen/ therapeutischen / technischen Möglichkeiten die Compliance v.a. des Betroffenen.